Die Leich‘ in der Pleich – Dadord Würzburg: Vollmond
Wenn an einem frostigen Dienstagabend um 19 Uhr der Saal 1 des Cinemaxx bis auf den letzten Platz gefüllt ist, weiß man, dass der Würzburger an sich keine Mila und kein Orlando braucht, um zu wissen, dass seine Stadt die Bühne für großes Kino und große Dramen ist.
Spätestens dann wenn Christian Kelle mit dem Dadord im doppelten Sinne die Keule schwingt. Einmal die Regiekeule, wobei es wohl eher heiter zugegangen ist, wenn man den Outtakes glauben darf, und zum anderen die richtige Keule, wenn er als Privatermittler Strick wieder zu ungewöhnlichen Verhör- und Ermittlungsmethoden greift.
Denn auch der dritte Teil des Dadords mit dem Titel Vollmond ist wieder zu subberendspanndem bobbgorngino geraten. Dieses Mal kein toter Winzer im Weinberg (Danke an dieser Stelle… Die Wackelkamera das letzte Mal beim Joggen war echt hart an der Belastungsgrenze meines Magens) sondern eine Leich‘ in der Pleich über die der Nachtwächter stolpert. Mit zwei Löchern im Hals und keinem Tropfen Blut mehr im Körper, wie von der Neuen (aus dem Ausland) bei der Spurensicherung zu erfahren ist. Und das bei Vollmond… wenn da mal nicht etwas übernatürliches vor sich geht. Zeitgleich taucht in den Wehrgängen der Festung auch noch ein leerer Sarg auf. Dracula, ein Würzburger?
Mehr sei zum Inhalt an dieser Stelle gar nicht verraten. Die unvorhersehbaren Wendungen und Wirrungen lassen die Auflösung aber bis zum Ende im Dunkeln und jede Minute des Films fiebert und lacht man mit den Darstellern auf der großen Leinwand mit. Nun gut, mit Ausnahme der Szene in der der Oberbürgermeister sich vor der Presse zu den Vorkommnissen äußert. Ohne etwas zu verpassen, kann man an dieser Stelle auch aufs Klo gehen.
Aber außer dieser, eher mangelhaften, schauspielerischen Leistung unseres Oberbürgermeisters, ist es beeindruckend, wie sich diese kleine Lokalreihe von Folge zu Folge professionalisiert. Im Bezug auf die Spannung haben sie so manchen „großen“ Krimi für mich schon hinter sich gelassen. Natürlich ist das jetzt kein Film für den bundes-, bayern- oder auch nur frankenweiten Massenmarkt. Zu speziell sind die kleinen oder auch größeren Hinweise auf lokale Gegebenheiten. Aber genau das macht es doch auch aus: Rätseln wo diese oder jene Location wieder ist, schmunzeln, wenn es im Immerhin auf einmal Handyempfang gibt und Freunde, Bekannte oder Nachbarn im Film wiederentdecken. Oder eben Figuren, die ein bisschen sind wie jemand, den man halt kennt.
Außerdem sehe ich so manches Stammtischmitglied auf einmal mit anderen Augen…
Kurz: Mir hat’s fei arch gut gefalle‘!
Wer es noch nicht gesehen hat, der sollte sich sputen. Laut der Internetseite sind für die Termine am 5., 6. und 7. Februar im Cinemaxx noch Karten zu haben. Wer das nicht mehr schafft, der muss sich bis Ostern gedulden. Dann gibt es den dritten Teil auch auf DVD.
Und jetzt, jetzt freu ich mich schonmal auf Teil 4. Weil’s sicher wieder genau so lustig wird!
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