Interstellarer Schuldenerlass

Schon wieder ein Buch.

Man merkt dass ich Urlaub habe und fleißig viel zum lesen komme. Was schon ein paar Wochen auf meinem Nachttisch rumliegt ist Rob Reids „Galaxy Tunes®“.

Das ganze war ein Impulskauf beim Fachbuchhändler meines Vertrauens, weil ich das Cover lustig fand. Und den Klappentext. So einfach bin ich zu haben…

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Nick Carter ist ein kleiner Anwalt in einer großen Urherberrechtskanzlei in New York, hat aber mit einem der Partner im Namen der Kanzlei genau so viel zu tun wie mit seinem Namensvetter von den Backstreet Boys. All das wissen aber zwei Aliens nicht, die seltsam verkleidet eines Tages in seinem Büro auftauchen und sich als Carly und Frampton vorstellen und Nick eröffnen, dass sie auf keinen Fall alleine im Universum sind sondern dass es jede Menge kultivierte Völker dort draußen gibt, die im Grunde alles besser können als die Menschheit. Bis auf eines: Musik.

Und so hat das ganze Universum seit Jahrzehnten die Musik der Erde raubkopiert und ist jetzt drauf aufmerksam geworden, dass das so nicht ganz okay war. Man ist ja zivilisiert und einer der Grundsätze ist, die Gesetze des jeweiligen Planeten zu achten. Dummerweise gab es da gerade so ein Urteil, nach dem man der Erde wohl einen ganzen Batzen Geld schulden würde.

Genau genommen das gesamte Vermögen des Universums. Dass das nicht jedem Alien so schmecken dürfte, ist auch klar. Und so haben einige beschlossen, dass es das einfachste ist, die Erde einfach zu zerstören statt zu bezahlen. Oder den Menschen ein bisschen unter die Arme zu greifen sich einfach selbst zu zerstören.

Ich würde zwar nicht so weit gehen, das Buch mit dem Werk von Douglas Adams zu vergleichen, aber Rob Reid hat schon ein paar ganz lustige Einfälle wie es so im Universum vor sich geht und wer sich da alles so tummelt.

Dummerweise, und da ist er wieder auf einer Ebene mit Douglas Adams, bei dem ich beim vierten Band der Anhalter-Reihe auch kapituliert habe, war wohl nach 300 Seiten das Essen fertig oder er hat festgestellt, dass er jetzt dann doch schnell noch fertig werden muss, weil er noch nen Termin hat.

Oder, das würde das Windows-Bashing und den, naja, nennen wir es mal „seltsamen“, Epilog erklären, der eigentlich total geniale Schluß ist ihm abhanden gekommen als sein Windows-Rechner abgeschmiert ist. Aus lauter Frust hat er ein paar Spitzen eingebaut und einfach keinen Bock mehr gehabt nochmal nen tollen Schluß zu schreiben.

Dass er damit den Leser am Ende bestraft hat er wohl eher nicht bedacht.

Wie dem auch sei: Für mich war Galaxy Tunes bis auf den Schluß doch ein ziemlich lustiges Buch mit interessanten Ideen, aus denen man gut mehr hätte machen können.

Galaxy Tunes – Rob Reid

Heyne
478 Seiten, 9,99 €
ISBN 9783453529915

Käuflich gibt es das zum Beispiel hier oder hier oder im Buchladen um die Ecke

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