Fear the walking Depp

Es ist Seriensommerpause bei The Walking Dead.

Und weil man den angefixten Zuschauer ja nicht einfach so hungern lassen kann in den Zombie-freien Monaten, hat man sich bei AMC entschieden ein Prequel als Spin-Off zu machen.

Sozusagen „The Walking Dead – Origins“. Die ersten beiden Folgen der ersten Staffel liefen jetzt schon exklusiv bei Amazon Instant Video und ich muss sagen ich bin schon ziemlich enttäuscht.

Ab hier kann der Text Spuren von Spoilern enthalten. Und eigener Meinung…

Wenn ich „Prequel“ lese oder höre im Zusammenhang mit TWD dann schaltet mein Hirn sofort in den Yay-Modus und freut sich, dass es endlich erfährt, woher die ganze Scheiße eigentlich kommt. So und nicht anders wurde das auch erstmal angekündigt: Was eigentlich passiert ist, nachdem Rick Grimes ins Koma gefallen ist.

Bekommt man aber gar nicht geliefert, denn das Prequel spielt schonmal nicht in Atlanta sondern in Los Angeles, also genau am anderen Ende der Staaten. Dort scheint auch, bis auf den Klischee-Nerd, noch nie jemand was von Zombies gehört zu haben. Auch dann nicht, als diverse Leute wieder aufstehen nachdem sie eigentlich tot waren oder genüsslich in den Kanibalen-Modus übergehen. Aber gut, vielleicht wäre das in Wirklichkeit auch so. Ich würde zumindest gleich brüllen, dass das ein Zombie ist und immer auf den Kopf zielen.

Aber zurück zu FTWD. Es dreht sich um eine Patchwork-Familie in LA. Mama Schulpsychologin, Freund mit Migrationshintergrund Lehrer an der gleichen Schule, Tochter superintelligent, Sohn ein Junkie.

Wer Klischee-Bullshitbingo spielen will, sollte jetzt schon einen Großteil des Zettels voll haben. Aber das ist noch nicht das schlimmste.

Was mich in Büchern oder Filmen weit mehr nervt, dass sind dämliche Charaktere. Bei FTWD war da von einer „langsamen Charakterentwicklung“ die Rede. Ganz ehrlich: Ein Teil der Charaktere scheint schon vor einer ganzen Weile aufgehört zu haben sich zu entwickeln.

Ganz vorne in dieser Reihe stehen Mutter und Tochter. Die Tochter will ständig rausrennen, auch wenn klar ist, dass die Welt gerade zerfällt. Wenn die ersten Zombies die Nachbarn fressen und der eigene Freund gerade mutiert ist es auf jeden Fall eine gute Idee rauszurennen. Unbewaffnet. Wo auch immer die Intelligenz herkommt: So groß wie man in der Serie glauben machen möchte, kann sie nicht sein.

Mutter ist da kein bisschen besser. Nachdem sie gerade erst selber erlebt hat, wie der Dealer ihres Sohnes zweimal wieder aufgestanden ist, rennt sie in die Schule und trifft dort nicht nur den Nerd (Was vollkommen normal zu sein scheint, zumindest kommt sie nicht auf die Idee, ihn zu fragen wie er reingekommen ist, wenn sie erstmal die Tür aufschließen musste) sondern auch den kontaminierten Direktor. Statt ihm aber nach den Erfahrungen mit dem Dealer direkt den Schädel zu spalten, läuft sie auf ihn zu und will ihn „retten“. Dass das ne dumme Idee ist, erkennt der Nerd und zum Glück hat sie ihm ein paar Minuten vorher seit Buttermesser zurückgegeben, mit dem er dann heldenhaft auf den Direktor losgeht. Und so fürsorglich sie da ist: Die Nachbarn warnen will sie lieber nicht. Lass die mal draußen spielen, die haben eh genervt.

Kommen wir zum Sohn. Frank Dillanes Anweisung im Drehbuch muss ungefähr so gelautet haben: Mach den jungen Johnny Depp mit dem Druffi-Blick von Jack Sparrow. Anders kann ich mir das nicht erklären. Denn sonst besteht seine Aufgabe scheinbar nur darin, in wichtigen Situationen die Schnauze zu halten. Oder verplant zu schauen.

Nähert man sich durch all das der Lösung? Bisher eher nicht. Es wurde weder eine geheime Regierungsoragnisation oder ein Labor ins Spiel gebracht, noch äußert mal jemand ernsthaft die Vermutung, dass es da ganz vielleicht einen Zusammenhang zwischen der Grippe-Welle und den Zombies (Sorry, sind ja noch keine Zombies… Zumindest hat niemand das Z-Wort gesagt) geben könnte.

Kurz: Fear The Walking Dead nervt nach zwei Folgen schon. Weil seine Charaktere nerven. Das große Drama, dass die Familie über die ganze Stadt verstreut ist und sich vielleicht nie wieder sieht, interessiert mich an der Stelle schon gar nicht mehr.

Aber vielleicht geht es auch ganz frei nach dem Motto

Zombies eat brains – You’re safe!

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